Ysselsteyn,

Bildungsfahrt nach Ysselsteyn

Für viele Jugendliche aus dem LV HHMVSH ging es dieses Frühjahr vom 23.-28. März auf zur Bildungsfahrt in die Niederlande. Ein volles Programm rund um die Kriegsgräbergedenkstätte in Ysselsteyn und unsere historische Vergangenheit beschäftigte unsere Nachwuchs-Helfer fast eine gesamte Woche.

Quelle Birgit Seidler

Die nicht allzu große Ortschaft Ysselsteyn liegt im Süden des Landes und ist vor allem bekannt für den dort angrenzenden Soldatenfriedhof. Früh morgens am 23. März 2013 sammelten Tobias Zeug und Hartmut Ebel – die sich bereit erklärt haben die Gruppe als Busfahrer zu begleiten – mit dem LV Bus alle Teilnehmer an ihrem jeweiligen Ortsverbänden ein, so dass es mittags ohne weitere Umwege direkt nach Ysselsteyn ging.

Nach einer langen Fahrt wurden alle von der Begegnungsstätte begrüßt und in die Regeln des Hauses eingewiesen. Nachdem die Zimmereinteilung vollzogen war, und auch die weltlichen Bedürfnisse, wie das täglich Brot, befriedigt worden waren, haben sich alle bald zu Bett begeben. Die Jugendlichen und auch die Betreuer wurden auf fünf Bungalows verteilt, die im Kreis um eine Feuerstelle aufgestellt waren.

Schon am zweiten Tag ging es in die Hauptstadt des Königreiches: Amsterdam. Dort wurde das Anne Frank Haus als erster Programmpunkt angelaufen. Dank der Reservierung, vorbei an der langen Schlange, haben die Jugendlichen auf eigene Faust das Gebäude erkundet. Im Haus wurde gezeigt, was damals passierte und wie Anne Frank leben musste. Außerdem gab es Auszüge aus ihrem Tagebuch und viele Bilder und Rekonstruktionen. Den restlichen Tag durfte die Stadt in Gruppen erkundet werden. Viele  haben die Sehenswürdigkeiten angelaufen, andere zudem ihre Geocaching-Funde erweitert.

Am dritten Tag stand eine Führung auf dem 20 ha großen Soldatenfriedhof als erstes auf dem Programm. Dort sind ca. 32.000 überwiegend deutsche  Soldaten begraben. Am Nachmittag wurden zu diesem Thema Arbeitsgruppen gebildet, die  mit Hilfe von alten Fotos, Briefen und Zeitungsartikeln die Geschichte einzelner verstorbener Personen herausarbeiten mussten. Die einzelnen Gruppen erstellten hierzu ein Plakat, welches anschließend auf dem Friedhof, vor dem Grab der jeweiligen Person, präsentiert wurde. Einer der Verstorbenen war sogar ehemaliger Helfer beim THW gewesen.

Tag vier begann mit einem besonderen Wettbewerb. Erneut in Gruppen aufgeteilt, bekamen die Jugendlichen Bambusstäbe an die Hand, welche zu einem möglichst hohen Turm zusammengesteckt werden sollten. Die Gruppe mit dem höchsten Turm gewann diesen Wettbewerb. Es war Teamwork und das entsprechende Vorstellungsvermögen gefordert, um effektiv in kürzester Zeit den stabilsten und höchsten Turm zu bauen. Dem Gewinnerteam wurden dann von der Begegnungsstätte T-Shirts als Preise überreicht.

Nach einem aufwärmenden Mittagessen - das Wetter hatte beschlossen die Temperaturen auf konstanten  0° Celsius zu halten - wurde eine Art „Schitzeljagd“ auf dem Friedhof veranstaltet. Mit Hilfe von Fragen sollten die Junghelfer von A nach B usw. geleitet werden um letztendlich auf ein unbekanntes Lösungswort zu kommen. Die Fragen bezogen sich direkt auf den Krieg, eine bestimmte Person oder den Ort an sich: „Wie alt war Martin Clever, Grab 13, Block B, Reihe 5“ oder „Wie viele Menschen sind im Krieg ums Leben gekommen?“.

Am letzten Tag stand zum Abschluss eine Teamherausforderung an. Die Jugendlichen mussten sich in verschiedenen Disziplinen (z.B. Soduko, Das laufende A, Murmellabyrinth oder Sackhüpfen) beweisen und gegeneinander antreten. Nach einem körperlich anstrengenden Vormittag stand ein letzter Ausflug an. Diesmal ging es in das im 16 km entfernten  Overloon liegende „Nationale Kriegs- und Widerstandsmuseum“ der Niederlande. Im September und Oktober 1944 fand im Rahmen des zweiten Weltkrieges in und um Overloon eine Panzer-Schlacht statt. Im Wald am Rande des Dorfes, wo sich noch alle Spuren des Kampfes finden, wurde am 25. Mai 1946 offiziell das Museum eröffnet. Das Museumsgelände besteht seitdem aus einem ausgedehnten Museumspark, einer großen Ausstellungshalle, einem Konzentrationslagergebäude und einem Dokumentationszentrum.

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge ging es nach einer kurzen letzten Nacht wieder auf nach Hause.

Miriam Lange, Carl Johan Schummeck und Nico-Michael Riemer


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